Balkon und Terrasse nützlingsfreundlich gestalten
Nicht jeder hat einen großen Garten, der für Nützlinge gestaltet werden kann. Doch auch auf dem Balkon oder einer Terrasse können Sie z.B. mit der Auswahl der richtigen Pflanzen ein Plätzchen schaffen, das unsere tierischen Freunde glücklich macht.
Was Sie beim Bepflanzen von Balkonkästen, Blumenkübeln und der allgemeinen Gestaltung des Balkons und der Terrasse beachten können, haben wir nachfolgend für Sie aufgeführt.
Themen
- Warum ist die passende Gestaltung von Balkon und Terrasse wichtig?
- Wie sollten der Balkon bzw. die Terrasse gestaltet werden?
- Nützlingsfreundliche Pflanzen für Kübel
- Nützlingsfreundliche Küchenkräuter für Balkon und Terrasse
- Nisthilfen anbringen
- Insekten- und Vogeltränke korrekt aufstellen
- Futterplätze im Winter
Warum ist die passende Gestaltung von Balkon und Terrasse wichtig für unsere tierischen Gartenbewohner?
Auch auf kleinem Raum hat jeder die Möglichkeit, einen Ort zu schaffen, an dem sich unsere nützlichen Freunde wohlfühlen, essen oder nisten können. Da diese Orte immer seltener werden und gerade im urbanen Raum wenig vorhanden sind, ist es umso wichtiger, hier einen Teil zum Schutz von Nützlingen beizutragen.
Balkone und Terrassen bieten dabei eine Vielzahl an Möglichkeiten um Nützlinge wie Insekten, Vögel und Igel zu helfen und ihnen einen Lebensraum zu bieten.
Wie sollten der Balkon bzw. die Terrasse gestaltet werden, damit sich Nützlinge ansiedeln?
Nektar und Pollen als lebenswichtige Nahrung
Balkonkästen und Pflanzkübel machen es möglich, dass auch auf räumlich begrenzten Flächen Blumen wachsen können. In diesen können wahre Blütenmeere entstehen. Selbst bestimmte Blumenmischungen sind dafür geeignet in Kübeln oder Pflanzschalen angesät zu werden.
Das erfreut zum einen das Auge des Betrachters und zum anderen die Tierwelt. Pollen und Nektar, die sich in den Blüten befinden, dienen als lebenswichtige Nahrung für viele Nützlinge wie Bienen, Schmetterlinge und Hummeln. Gerade bienenfreundliche Balkonpflanzen sind stark gefragt.
Wir haben für Sie Pflanzen zusammengestellt, an denen sich diverse Nützlinge sehr erfreuen:
Nützlingsfreundliche Pflanzen für Kübel sind u.a. folgende Pflanzen
- Ringelblume (Calendula officinalis)
- Kornblume (Centaurea cyanus)
- Sonnenblume (Helianthus annuus)
- Sommermargerite (Leucanthemum maximum)
- Schmuckkörbchen (Kosmeen)
- Ziertabak (Nicotiana x sanderae)
- Bienenfreund (Phacelia)
- Saat-Dahlie (Dahlia)
- Studentenblume (Tagetes)
- Topfdahlien (Dahlia) (am besten ungefüllte Sorten)
- Männertreu (Lobelia erinus)
- Steinkraut (Alyssum)
Folgende Blumen sind weniger gut geeignet
- Geranien (Pelargonium)
- Fleißige Lieschen (Impatiens walleriana)
- Pfingstrosen (Paeonia)
- gefüllten Sorten von Rosen (Rosa)
- Allgemein sind die meisten gefüllten Arten und Sorten ungeeignet für viele Nützlinge.
Die genannten Blumensorten lieben die Sonne. Haben Sie lediglich einen schattigen Platz zur Verfügung, können Sie dort geeignete, blühende Stauden pflanzen. Wählen Sie am besten ausdauernde Stauden mit unterschiedlichen Blühzeitpunkten.
Ausgesät wird das Saatgut der Blumen zumeist ab Mitte April in einen mit lockerer Erde befüllten Balkonkasten oder Kübel. Nutzen Sie dafür bestenfalls keine Gartenerde, da diese Bakterien enthalten kann, die sich im begrenzten Kübel zu schnell vermehren würden. Je nach Sorte ist regulär im Handel erhältliche Blumenerde die beste Wahl. Die Saat sollte zudem nicht zu nah beieinander liegen und leicht angedrückt werden. Anschließend wird die Erde bis zur Keimung feucht gehalten. Im besten Fall steht der Blumenkasten zu dieser Zeit noch an einem wärmeren Ort. Eine Woche nach der Keimung können die Blumen dann ins Freie ziehen. Lediglich bei Nachtfrösten empfiehlt es sich, sie wieder hereinzuholen. Im Herbst ist es an der Zeit, die blühende Pracht der Frühjahrsblüher vorzubereiten. Dann können Blumenzwiebeln gesetzt werden, um den Nützlingen in der erst noch kargen Frühjahrszeit die erste Nahrung durch Pollen und Co. anbieten zu können.
Küchenkräuter sind nicht nur für die Würze Ihrer Gerichte hilfreich
Bepflanzen Sie doch Kübel und Kästen mit duftenden Küchenkräutern! Würz- und Heilkräuter sind zumeist sehr schnell und leicht zu pflegen. Schön ist außerdem, dass diese im Regelfall nicht hoch oder breit wachen und so selbst auf einem kleinen Balkon Platz finden. Wichtig ist, dass Sie die nektarreichen Blüten von Kräutern nicht abschneiden. So finden Bestäuber ausreichend Nahrung im Kräuterbeet.
So hat nicht nur „mensch“ etwas von der angelegten Pracht, sondern für diverse Insekten ist ein kleines Kräuterbeet ein wahres Schlaraffenland. Besonders Bienen, Hummeln und Schmetterlinge freuen sich darüber.
Viele Kräuter sind übrigens winterfest und müssen daher nicht jedes Jahr neu bepflanzt werden. Wichtig ist, dass die Blüten nicht abgeschnitten werden.
Unser Tipp: Da Kräuterpflanzen im Gegensatz zu manchen Zierpflanzen nur eine Blühphase hervorbringen, können Sie einfach Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeitpunkten kombinieren.
Bienenfreundlicher Kräuter für Kübel sind z.B.:
- Thymian (Thymus vulgaris)
- Bohnenkraut (Satureja hortensis)
- Salbei (Salvia)
- Oregano (Origanum vulgare)
- Pfefferminz (Mentha × piperita)
- Lavendel (Lavandula angustifolia)
- Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
Nisthilfen anbringen
Neben Blumen, die den fleißigen Helfern als Nahrungsquelle dienen, ist es zudem empfehlenswert eine Nisthilfe aufzuhängen. Insbesondere Wildbienen nehmen z.B. ein Insektenhotel gerne an, wenn dieses an einer vor Regen und Wettereinflüssen geschützten Wand angebracht wird. Möchten Sie Grabwespen die Möglichkeit eines Nistplatzes bieten, können Sie einen Blumenkasten mit einem Sand-Erde-Gemisch füllen und unbepflanzt lassen. Die weiblichen Tiere legen dann dort ihre Eier ab.
Trinkstation für durstige Helferlein
Eine Insektentränke in der Nähe der Blüten hilft den fleißigen Tierchen an heißen Tagen. Die Insektentränke können Sie ganz leicht selbst kreieren: Nehmen Sie dazu einen flachen Teller und füllen diesen mit Wasser. Anschließend legen Sie Steine, Muscheln oder Murmeln hinein, die so groß sein sollten, dass sie aus dem Wasser herausragen. An ihnen können sich die Insekten festhalten und das Wasser genießen, ohne zu ertrinken.
Futter und auch Wasser können Sie zudem auch Vögeln und anderen tierischen Mitbewohnern wie Igeln anbieten. An einem ungestörten Ort, z.B. am Rand der Terrasse, nehmen sie dieses Angebot gerne an. Wasserstellen für größere Gartenmitbewohner wie Vögel und Igel benötigen diese Sicherheitsvorkehrung nicht. Hier genügt es darauf zu achten, dass die Schale sicher steht und nicht umkippen kann. Sie können sie dazu mit einem Stein beschweren oder zwischen diesen einklemmen. Weitere Lebensräume bieten Nisthilfen für Vögel, die im Regelfall auch auf dem begrenzten Raum einen Platz finden.
Futterplätze im Winter
Futter und auch Wasser können Sie zudem auch Vögeln und anderen tierischen Mitbewohnern wie Igeln anbieten. An einem ungestörten Ort, z.B. am Rand der Terrasse, nehmen sie dieses Angebot gerne an. Wasserstellen für größere Gartenmitbewohner wie Vögel und Igel benötigen diese Sicherheitsvorkehrung nicht. Hier genügt es darauf zu achten, dass die Schale sicher steht und nicht umkippen kann. Sie können sie dazu mit einem Stein beschweren oder zwischen diesen einklemmen. Weitere Lebensräume bieten Nisthilfen für Vögel, die im Regelfall auch auf dem begrenzten Raum einen Platz finden.