Fliegen

Florfliege (Chrysopidae)

Florfliege Goldauge (Chrysopidae)

Kennzeichen der Florfliege

Florfliegen sind kleine Insekten von 1,5 cm Körperlänge. Ebenso lang sind die Fühler, mit denen sie ihre Umgebung erforschen. Zwar besitzen sie auch große, metallisch leuchtende Facettenaugen, doch normalerweise verlassen sie sich bei der Wahrnehmung auf die Fühler. Ihr gelblich-grüner Körper wird bedeckt von feinen, mit grünen Adern durchsetzten Flügeln. Diese können eine Spannweite von 3 cm erreichen. Florfliegen werden auch Goldauge genannt.

So leben Florfliegen

Aufgrund der schnellen Vermehrung der Florfliege sind 2-3 Generationen pro Jahr möglich. Diese fliegen im Sommer auf der Suche nach Nahrung durch unsere Gärten. Doch auch in Parks, auf Wiesen und an Waldrändern können Sie Florfliegen finden. Im Winter suchen sie Schutz vor Frost und Regen. Dabei bevorzugen sie beispielsweise Dachböden, Schuppen oder Garagen. Draußen verstecken sie sich in Laub- und Heuhaufen. Nicht möglich ist die Überwinterung in beheizten Räumen. Sollten Sie Florfliegen als Schädlingsbekämpfer in der Wohnung halten, siedeln sie diese mitsamt eines Florfliegenhauses in einen kühleren Raum um.

Diesen Nutzen bringen uns Florfliegen

Die Florfliege bringt einen enormen Nutzen in der Schädlingsbekämpfung mit sich, denn ihre Larven fressen allerlei Insekten wie beispielsweise Blattläuse, Wollläuse und Thripse. Eine einzige Larve frisst dabei bis zu 600 Schädlinge oder 12.000 Milbeneier. Des Weiteren ist das kleine Insekt sowohl im Freien als auch in der Wohnung aktiv. Aus diesen Gründen wurde die Florfliege 1999 zum ersten „Insekt des Jahres“ gekürt.

So können Florfliegen im Garten angesiedelt werden

Florfliegen lieben strukturreiche Umgebungen. Um diese zu erschaffen und den erwachsenen Tieren Nahrung zu bieten, empfiehlt es sich folgende Pflanzen im Garten zu haben: Buchweizen, Klatschmohn sowie Dolden- und Korbblütler. Damit die Florfliegen zudem einen geeigneten Rückzugsort vorfinden, können Sie Weißdorn pflanzen oder eine Hecke ziehen. Auch das Anbringen eines roten Florfliegenhäuschen ist eine Möglichkeit.

Davon ernähren sich Florfliegen

Ausgewachsene Florfliegen bevorzugen Pollen, Nektar und Honigtau. Ihre Larven hingegen, die auch als „Blattlauskönige“ bezeichnet werden, fressen Schädlinge. In erster Linie sind dies Blattläuse, was ihnen ihren Spitznamen einbrachte. Da die Larven besonders hungrig sind, wären sie bei eingeschränktem Nahrungsangebot nicht wählerisch und würden sogar Eier der eigenen Art vertilgen.

Interessante Zusatzinformation über Florfliegen

Florfliegen kommunizieren mithilfe von „Morsezeichen“. Sie trommeln dazu mit ihrem Hinterleib auf Blättern.

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Schwebfliege (Syrphidae)

Schwebfliege Stehfliege Schwirrfliege (Syrphidae)

Kennzeichen der Schwebfliege

Schwebfliegen sehen der Wespe zum Verwechseln ähnlich. Ihr Körper mit der schlanken Mitte ist Gelb und Schwarz gestreift und der runde Kopf besitzt zwei kurze Fühler. Im Gegensatz zur Wespe sticht die Schwebfliege nicht. Unterscheidbar sind sie durch ihre Flügel, die mit 300 Schlägen pro Sekunde so schnell schlagen, dass wir sie nur noch als leichten Schimmer wahrnehmen. Durch dieses Flügelschlagen stehen sie kolibriartig in der Luft.

So leben Schwebfliegen

Hälfte ihren Hauptlebensraum im Wald. Von Frühjahr bis Herbst sind die Schwebfliegen als wichtige Bestäuber unterwegs. Um gut zu überwintern, suchen sie sich ein Quartier. Bei der Auswahl sind sie nicht besonders wählerisch. Ihnen genügen Hohlräume in Mauern, im Boden oder hohlen Staudenstängeln. Die Hainschwebfliege zieht es sogar in den Süden über die Alpen. Erst im Frühjahr kehrt diese Art zurück.

Diesen Nutzen bringen uns Schwebfliegen

Ausgewachsene Tiere helfen auf ihrer Nahrungssuche automatisch bei der Bestäubung. Die Pollen sammeln sich auf den Haaren ihres Körpers und werden so zur nächsten Pflanze getragen. Darüber hinaus sind sie weniger temperaturempfindlich als Bienen und fliegen daher auch an kühleren Tagen. Die Larven gelten als Geheimwaffe gegen Blattläuse und Spinnmilben. Vor allem im Obstanbau werden sie gerne als Nützlinge eingesetzt.

So können Schwebfliegen im Garten angesiedelt werden

Aufgrund ihrer Flugkünste benötigen sie viel Energie, die sie in Form von Nektar und Pollen in offenen Blumen finden. Besonders beliebt sind Doldenblütler wie Wilde Möhre oder Bärenklau. Auch Bärlauch, Giersch. Liguster und Weißdorn sind beliebten Futterpflanzen bei den Fliegen. Sträucher und Hecken können den Fliegen als Überwinterungsquartiere sowie als Reserve bei knappem Nahrungsangebot dienen. Altholzstrukturen wie faulende Wurzeln, Baumhöhlen oder Baumstümpfe werden gerne genutzt.

Davon ernähren sich Schwebfliegen

Erwachsene Schwebfliegen ernähren sich von Nektar und Pollen oder gelegentlich Honigtau. Dabei bevorzugen sie Blüten mit gelber Farbe. Die Larven hingegen fressen Blattläuse und Spinnmilben. Davon können sie bis zu 100 Stück am Tag vertilgen, was sie zu sehr effektiven Schädlingsbekämpfern macht.

Interessante Zusatzinformation über Schwebfliegen

Dank der schnellen Flügelschläge und den herausragenden Flugkünsten kann die Schwebfliege nicht nur vorwärts, sondern auch rückwärts, auf- und nieder fliegen.

Raupenfliege (Tachinida)

Raupenfliege Schmarotzerfliege (Tachinida)

Kennzeichen der Raupenfliege

In Mitteleuropa gibt es etwa 500 Arten der Raupenfliegen, die auch Schmarotzerfliegen genannt werden. Ihr Aussehen ähnelt sich insofern, als dass sie alle die klassische Fliegengestalt mit den dreieckigen Flügeln und den großen Facettenaugen besitzen. Die Färbung variiert von reinem Schwarz bis hin zu Gelb.

So leben Raupenfliegen

Raupenfliegen sind tagaktive Insekten. Die Raupenfliege ist sehr weit verbreitet. Besonders gerne hält diese sich in feuchten, offenen Geländen mit Blühpflanzen auf.

Die Weibchen legen ihre Eier entweder in der unmittelbaren Nähe oder direkt auf dem Wirt ab. Kurz nach der Eiablage schlüpfen die Larven und bohren sich in den Wirtskörper. Dort beginnen sie ihn von innen heraus aufzufressen, bis dieser stirbt. Erst dann verlassen die entwickelten Larven ihren Wirt ums sich im Boden zu verpuppen. Im nächsten Frühjahr erscheint die neue Generation der Raupenfliegen und der Kreislauf beginnt von neuem.

Diesen Nutzen bringen uns Raupenfliegen

Die Larven parasitieren an verschiedenen Insektenarten und halten so deren Population in Gärten oder auf landwirtschaftlichen Flächen klein. Dabei ist diese Wirtsbindung entweder sehr weit (z.B. die Größe der befallenen Larve ist ausschlaggebend) oder sehr eng, das heißt die Larve ist spezialisiert. Igelfliegen beispielsweise befallen die Raupen des Eulenfalters. Raupenfliegen haben damit eine große Bedeutung in der biologischen Schädlingsbekämpfung.

So können Raupenfliegen im Garten angesiedelt werden

Verzichten Sie auf chemischen Pflanzenschutz ebenso wie auf ähnliche biologische Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung. Die Stoffe töten neben den Eiern der Schädlinge auch die der Raupenfliegen ab. Pflanzen Sie Dolden- und Korbblütler in Ihrem Garten, denn diese sind beliebte Futterpflanzen der erwachsenen Fliegen.

Davon ernähren sich Raupenfliegen

Erwachsene Raupenfliegen ernähren sich von Nektar und Pollen. Dabei bevorzugen sie Dolden- und Korbblütler. Die Larven hingegen ernähren sich, direkt nach dem Schlüpfen, von ihrem Wirtstier.

Interessante Zusatzinformation über Raupenfliegen

Für die Fortpflanzung benötigen die Raupenfliegen neben dem geeigneten Partner auch Zucker. Daher weichen sie zur Paarungszeit von ihrem eigentlichen Speiseplan ab und trinken den Honigtau der Blattläuse.

Raubfliege (Asilidae)

Raubfliege Jagdfliege (Asilidae)

Kennzeichen der Raubfliege

Mit einer Größe von bis zu 4 cm sehen die meisten Raubfliegenarten sehr bedrohlich aus. Weitere Kennzeichen sind der lange, schlanke Körper, der meist behaart und in erdigen Tönen gehalten ist. Zudem besitzen sie Facettenaugen, lange, ebenfalls schlanke Flügel und kräftige Vorderbeine, mit denen sie ihre Beute ergreifen. Raubfliegen sind auch unter dem Namen „Jagdfliege“ bekannt.

So leben Raubfliegen

Raubfliegen fühlen sich auf offenen Flächen wohl und jagen vornehmlich bei höheren Temperaturen. Sie bevorzugen gut beleuchtete Jagdgebiete. Als Ansitzer warten die Raubfliegen auf einem erhöhten Platz auf ihre Beute z.B. an Baumstämmen. Fliegt diese vorbei, packen sie sie mit den Vorderbeinen und beginnen sie auszusaugen. Bei diesem Vorgang wird ein Gift injiziert. Gejagt wird erst ab Temperaturen um die 20 °C. Kühle Temperaturen überleben lediglich die verpuppten Larven im Boden. Sie schlüpfen im nächsten Frühjahr.

Diesen Nutzen bringen uns Raubfliegen

Dank ihrer hoch effizienten Stechapparate und einem einzigartigen Gift, können Raubfliegen Insekten aller Art erlegen. Dabei vernichten die auch einige der gefürchteten Schädlinge im Garten. Die Fliegen besitzen sehr harte Stechborsten, so dass sie sogar durch Käferpanzer stechen können. Zu ihren Beutetieren gehören daher auch Rüssel- und Prachtkäfer. Raubfliegen erbeuten weiterhin z.B. die Larven von Gartenlaubkäfern, Dickmaulrüsslern und der Blattkäfer. Außerdem vertilgen sie die gefürchteten Larven der Prachtkäfer, der Bock- und der Borkenkäfer.

So können Raubfliegen im Garten angesiedelt werden

Raubfliegen lieben eine strukturreiche Umgebung. Als Ansitz benötigen sie Baumstümpfe, Stämme oder Totholz. Letzteres wird auch gerne angenommen, um die Eier darauf abzulegen. Andere Orte, an denen sich die Larven entwickeln können, sind Fruchtstände von Stauden oder lockere Böden. Neben den Ansitzen benötigen die Jäger feuchte Wiesen mit einer vielfältigen Vegetation, ebenso wie sonnige, vegetationsarme Flächen.

Davon ernähren sich Raubfliegen

Ihrem Namen alle Ehre machend, jagen Raubfliegen alle Insekten. Was den Gärtner bei den Bienen nicht besonders glücklich werden lässt, ist bei anderen Arten ein reiner Segen. Raubfliegen erbeuten auch die Larven von verschiedenen gefürchteten Schädlingen.

Interessante Zusatzinformation über Raubfliegen

Die Raufliege birgt ein Geheimnis. Ihr Gift enthält verschiedene Eiweißverbindungen, die aktuell wissenschaftlich erforscht werden. Es wird gehofft, dass mithilfe dieser Verbindungen ein wenig schädliches Bioinsektizid hergestellt werden kann.

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