Wurmkiste bauen – Kompostierung auf kleinem Raum mit Kompostwürmern
Eine Wurmkiste, auch Wurmbox genannt, ist eine Kiste (im Regelfall aus Holz), in der Sie Bioabfälle platzsparend verkompostieren können. Diese ist auch wunderbar z.B. für Balkon, Terrassen und sogar Innenräume geeignet, da sie bei ordnungsgemäßer Verwendung lediglich nach Waldboden riecht, nicht aber stinkt. Außerdem ist dieser Kompost sehr pflegeleicht und muss nicht umgeschichtet werden. Kinder haben an einer Wurmkiste ihre wahre Freude!
Wie bei einem „normalen“ Kompost, zerlegen Würmer und Bakterien die Abfälle in ihre Grundsubstanzen. Wichtiger Unterschied: Hier arbeiten keine normalen Regenwürmer. Für eine Wurmkiste sind andere fleißigen Bewohnern notwendig und zwar kleinere, rotgeringelte Kompostwürmer (Eisenia foetida, Eisenia andrei und Dendrobena veneta). Diese Würmer werden beispielsweisen bei fertigen Kisten in der Regel mit vertrieben. Wer die Wurmkiste selber bauen möchte, kann die Würmer aber auch bei verschiedenen Bezugsquellen einzeln erworben.
Natürlich kann der entstehende Wurmhumus wunderbar zum Anpflanzen von z.B. Gemüse oder Kräutern genutzt werden – Stichwort Urban Gardening!
Standort für Ihre Wurmkiste
Stellen Sie die Kiste am besten an einen geschützten Ort mit gleichbleibender Temperatur – optimal sind ca. 20°C. Vermeiden sollten Sie direkte Sonneneinstrahlung. Ein durchgehend beschatteter Platz ich weniger geeignet, da die Box sonst im Winter zu kalt steht. Achten Sie darauf, dass die Box nicht nass werden kann.
Was kann kompostiert werden?
Die Würmer mögen besonders gerne z.B. Schneideabfälle/Schale von den meisten Obst- und Gemüsesorten, Kaffeesatz, Eierschalen, Unkraut, Laub, Papier, Teebeutel oder Blumen. Nicht verfüttern sollten Sie etwa Fleisch, Milchprodukte, schimmelige Lebensmittel, Zitrusfrüchte oder gekochte Speisen.
Wurmkiste bauen leicht gemacht
Wurmkisten werden im Fachhandel auch als fertiger Bausatz angeboten. Wer diese selber bauen möchte, kann beispielsweise eine etwa 40 x 40 x 60 cm große Holzkiste wählen, die in der Mitte durch ein Gitter getrennt sein sollte (z.B. Hasendraht aus dem Baumarkt). Wichtig ist, dass das Holz unbehandelt ist. Eine Isolation ist nicht notwendig, denn die Erde und die Würmer brauchen natürlich Sauerstoff.
Zu Beginn können Sie in Wasser eingeweichtes Altpapier (kein Hochglanzpapier, besser unbedrucktes Papier oder Pappe) einige Zentimeter hoch in die Wurmkiste geben. Auf das Papier werden die Würmer gegeben sowie das Substrat, das im Regelfall mitgeliefert wird. In den folgenden Tagen kommen die Bioabfälle in Kombination mit dem Substrat in die Kiste – zu Beginn nicht zu viel! Nach einer Zeit können Sie die Menge des Abfalls dann erhöhen.