Nistkasten selber bauen – Rückzugsort für flinke Flieger
In naturnahen Gärten finden sich viele Vogelarten. Dort finden sie Nahrung in Form von Insekten und Früchten und Versteckmöglichkeiten in Hecken, Sträuchern und Bäumen. Leider werden naturnahe Bereiche im Bereich der Hobbygärten immer weniger. Das ist schade, denn nicht nur die Vögel selbst würden sich über sichere Unterschlupfe freuen. Auch der Mensch kann Freude an den Tieren haben, denn insbesondere Brutpaare benötigen viel Nahrung für sich und die Nachkommenschaft. Sie erbeuten bis zu 8.000 Raupen am Tag und tragen damit stark zur Schädlingsbekämpfung bei.
Vor allem die Höhlenbrüter haben dadurch Probleme passende Nistplätze zu finden. Eine Möglichkeit dieses Problem zu lösen ist das Aufhängen eines Nistkastens. Wer einen solchen Nistplatz nicht selber bauen möchte, kann Vogelhäuschen kaufen – in sämtlichen erdenklichen Variationen. Achten Sie unbedingt darauf, dass dieses geeignet ist als Nistplatz. Viele Vögelhäuschen sind zwar dekorativ, aber nicht besonders zum Brüten geeignet. Im Fachhandel können Sie sich beraten lassen.
Vogelhäuschen bauen: Unsere Tipps
- Füllen Sie den Nistkasten nicht mit Nistmaterial, wie z.B. Stroh oder Sägemehl. Die Vögel verwenden ihr eigenes Nistmaterial.
- Da mit den Vögeln auch Parasiten in Form von Flöhen und Zecken mit in den Nistkasten einziehen, ist es sinnvoll, diesen im Spätsommer nach der Brutzeit zu reinigen. Dazu klappen Sie einfach die Vorderseite hoch und entfernen das Nistmaterial. Verzichten sollten Sie auf chemische Reinigungsmittel und Insektizide. Diese würden verhindern, dass erneut Vögel einziehen. Einen halboffenen Nistkasten sollten sie im Sommer mehrmals reinigen, da die Halbhöhlenbrüter auch mehrmals brüten.
- In der Brutsaison sollte der Nistkasten ungestört bleiben. Auch ab Oktober bietet es sich an, diesen nicht mehr aufzuklappen. Dann nämlich ziehen die seltengewordenen Schlafmäuse wie der Siebenschläfer ein. Sie nutzen den Vogel Nistkasten als Winterquartier.
- Sollte der Nistkasten zwei Brutsaisons lang unbewohnt bleiben, sollten Sie diesen an einen anderen geeigneten Platz hängen.
Der ideale Standort für das Nistkasten
Geschlossene Nistkästen sollte in einer Höhe von 2 bis 4 m befestigt werden. Bei offenen Nistkästen ist darauf zu achten, dass diese so aufgehängt werden, dass sie vor Wettereinflüssen und der Sonneneinstrahlung geschützt sind. Dafür eignet sich hervorragend ein Platz unter dem Hausdach oder unter einem Vorsprung. Da diese weniger Schutz als geschlossene Nistkästen bieten, sollten sie generell geschützt aufgehängt werden. Kletterpflanzen, die die Nistkästen teilweise bedecken, sind hierfür passend.
Unabhängig davon, um welche Art der Nistkästen es sich handelt ist generell wichtig, einen ruhigen Ort zu wählen, der für Nesträuber wie Katzen schwer erreichbar ist. Der Nistkasten sollte an einer regen-, wind- und sonnengeschützter Stelle befestigt wird. In der Nähe von Gebüschen aufhängen, hilft dies jungen Vögeln eine gute Start- und Landemöglichkeiten zu bieten. Die Einflugöffnung sollte möglichst nach Norden, Nordosten oder Osten zeigen.
Bauanleitung für den Bau eines geschlossenen Nistkastens
Höhlenbrüter bevorzugen geschlossene Nisthilfen. Diese sind unkompliziert selbst zu bauen, können aber natürlich auch gekauft werden. Nachfolgend stellen wir Ihnen eine kleine Bauanleitung für einen für Meisen geeigneten Nistkasten vor.
- Sie benötigen Bretter von der Fichte oder der Tanne. Diese sollten 2 cm stark sein und folgende Maße haben:
- Seitenwände: Beide Seitenwände benötigen eine Seite, die 23 cm und eine die 27 cm hoch ist. Die Tiefe sollte 16 cm betragen.
- Boden: Die Bodenplatte sollte 14 x 14 cm groß sein.
- Dach: Das Dach wird 20 x 20 cm groß. So wird garantiert, dass es rundherum etwas übersteht und das Einflugloch vor Regen geschützt ist.
- Rückseite: Diese ist 18 cm tief und 27 cm hoch.
- Vorderseite: Die Vorderseite besitzt eine Tiefe von 14 cm und eine Höhe von 23 cm. Das Einflugloch sollte bei Meisen 2,8 cm betragen und sich 6 cm unter dem oberen Rand befinden.
- Die Vorderseite wird nur am oberen Rand mit 2 Nägeln an den Seitenwänden befestigt. So können Sie diese noch aufklappen, um das Häuschen zu reinigen. Anschließend werden die Rückseite, der Boden und das Dach aufgesetzt und ebenfalls festgenagelt. Um den Nistkasten aufhängen zu können, wird eine Leiste an die Rückseite genagelt.
- Wenn Sie die Möglichkeit haben, bietet es sich an verschieden große Nistkästen aufzuhängen. Feldsperlinge beispielsweise benötigen ein Einflugloch von mindestens 35 mm und Stare von 45 mm. Dementsprechend sollte auch die Gesamtgröße des Nistkastens angepasst werden.
Bauanleitung für den Bau eines offenen Nistkastens
Etwas unbekannter als die geschlossenen Nistkästen sind die Halboffenen. Diese werden von Halbhöhlenbrütern wie dem Gartenrotschwanz, dem Rotkehlchen und der Amsel genutzt. Der Kasten selber besteht dabei aus Seiten-, Rück- und Dachplatten. Auf der Vorderseite befindet sich lediglich am unteren Rand ein schmales Brett, welches verhindert, dass das Nistmaterial herausfällt. Die restliche Vorderfront bleibt frei.