Gemeine Ohrwürmer (Forficula auricularia)

Ohrwurm Ohrenkneifer (Forficula auricularia)

Kennzeichen des Gemeinen Ohrwurms

Klar erkennbar ist der Ohrwurm, der auch oft Ohrenkneifer genannt wird, an den nach innen gebogenen Zangen, die sich an seinem Hinterleib befinden. Der 2 cm lange Körper ist rotbraun und die sechs Beine besitzen meist eine hellere Färbung. Auch wenn der Ohrwurm sich die meiste Zeit auf seinen Beinen fortbewegt, gehört er zu den Fluginsekten. Daran erinnern die verkümmerten Flügel auf dem Rücken des Tiers. Sie sind nur bedingt zum Fliegen geeignet.

So leben Gemeine Ohrwürmer

Der Ohrwurm lebt an Waldrändern, in Gärten und Parks. Als nachtaktives und lichtscheues Insekt ist ein Ohrwurm selten zu beobachten. Er sucht Unterschlupf in warmen, feuchten Höhlen, unter Laub, in Baumrinden und Spalten und geht bei Nacht auf die Jagd. Hilfreich sind dabei die kräftigen Zangen am Hinterleib, mit denen er sich verteidigt und andere Insekten fängt. Im Herbst legen die Weibchen ihre Eier ab. Den Winter über verbringen Larven und erwachsene Tiere im Boden.

Diesen Nutzen bringen uns Gemeine Ohrwürmer

Ohrwürmer sind bei den Gärtnern und Gärtnerinnen als Nützlinge bekannt, da sie die Pflanzen sowohl von Blattläusen als auch von Raupen befreien. Im Weinbau helfen sie darüber hinaus, die empfindlichen Rebstöcke vor den Puppen des Traubenwicklers und des Springwurmwicklers zu schützen. Es wird sogar vermutet, dass ein Ohrwurm den Pilzrasen des Echten Mehltaus abweidet. Darüber hinaus lieben die kleinen Insekten allerdings die Blütenblätter von Dahlien, Nelken und Rosen, weshalb sie insbesondere im Blumenbeet eher ungebetene Gäste sind.

 

So können Gemeine Ohrwürmer im Garten angesiedelt werden

Im Garten benötigen die Ohrwürmer vor allem einen geeigneten Unterschlupf. Dazu dienen große, flache Steine, Totholzhaufen, Laubhaufen oder Blumentöpfe. Auch Bambusröhren, gebunden zu einem Bündel, werden gerne angenommen. Sie werden mit der Öffnung nach unten an einen Baumstamm gebunden.

Davon ernähren sich Gemeine Ohrwürmer

Neben den Blattläusen, Raupen und Traubenwickler- bzw. Springwurmwicklerpuppen ernährt sich der Ohrwurm auch von Pilzen.

Interessantes Zusatzwissen über Gemeine Ohrwürmer

Nach der Eiablage der ca. 60 Eier bleibt das Weibchen im Nest. Sie wendet und beleckt die Eier regelmäßig, um so ein Austrocknen zu verhindern. Außerdem sortiert sie dabei die schlechten Eier aus.

Immer wieder taucht die Frage auf: Können Ohrenkneifer wirklich ins Ohr kneifen? Nein, das ist ein weit verbreitetes Gerücht. Der Ohrwurm kneift dem Menschen nicht ins Ohr.

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